Archiv für den Tag 19. April 2015
Blogbattle no.12 – Phobie
Heute ist das Thema Feuer… ähhh Phobie an der Reihe und während andere Angst vor niedlichen Spinnentierchen haben, habe ich so meine Probleme mit dem Feuer. Gerade unser heutiger Stichwortgeber weiß das, denn er erlebt es immer wieder und spätestens zum MPS und der dortigen Feuershow, wie ich zusammengekauert in einer Ecke sitzte und hoffe, das es bald vorbei ist. Das hört sich jetzt schlimmer an als es ist, denn zum Glück habe ich ja Freunde die auf mich aufpassen und für mich da sind, wenn ich es gar nicht mehr aushalte (unsern Herrn Stichwortgeber mit eingeschlossen).
Doch meine Phobie ist auch ein Paradoxum, so kann ich mir Videos von Feuerkünstlern anschauen ohne Panik zu bekommen und musikalisch sind meine Lieblingslieder u.a. Feuer von Lacrimosa, Kill it with Fire von Lord of the Lost, Ich will brennen von ASP oder Firebirds Child von S.J. Tucker usw.
Außerdem bin ich dann auch noch als Feuerelement geboren, denn dem Sternzeichen Schütze wird dieses Element zugeordnet.
Wusstet ihr eigentlich dass wir im Wicca Kalender auf ein Feuerfest zugehen? Solche Sachen/Feste sind für mich als Phobikerin immer ein zweischneidiges Schwert. Ich Rede hier von Beltane – der Walpurgisnacht, oder wie es der Mehrheit der Menschen bekannt ist: der Tanz in den Mai in der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai.
Ich denke viele von euch wissen, warum Beltane zu den Feuerfesten des Wicca gehört? Richtig wegen der Freudenfeuer, die die Kelten dazu veranlassten dieses Fest Beltane zu nennen, was so viel wie „leuchtendes Feuer“ bedeutet. Es ist das dritte von den vier wichtigsten Festen (die allesamt Feuerfeste sind). Zusammen mit Samhain/Halloween teilte es das keltische Jahr in zwei Jahreszeiten ein: Sommer und Winter, wobei Beltane die Zeit des Sommers und des Wachstums einläutet.
Einige Historiker sind übrigens davon überzeugt, dass die Kelten Englands damals dem Gott Belenus huldigten. Auch bei diesen Vermutungen spielt das Feuer in entfernter Weise eine Rolle, denn die Wurzel bel bedeutet hell oder leuchtend. In wie weit die Namensherkunft nun richtig oder falsch ist, das kann heute leider niemand mehr so genau sagen. Denn wie so oft wollte die Kirche dieses heidnische Fest nicht dulden, und so hat sie nach einer Möglichkeit gesucht dieses zu adaptieren.
Bei Beltane kam ihnen die heiliggesprochene Walpurga gelegen, eine Äbtissin des Klosters Heidenheim, die entweder am 1. Mai heiliggesprochen wurde oder deren Gebeine am 1. Mai nach Eichstätt überführt wurden, oder vielleicht auch beides. Diese Walpurga musste herhalten, um ein christliches Ersatzfest zu Beltane zu feiern. Doch so ganz klappte dieser erste Versuch nicht, da auch die Walpurgisnacht schnell den Ruf bekam eines sehr erotischen Hexenfestes zu sein und so versuchte es die Kirche noch einmal mit dem Tanz in den Mai – womit sie mehr Erfolg hatte/hat.
Wie bereits erwähnt kündigt Beltane den Sommer und die bevorstehende Fülle an. Damals trafen sich die Menschen zur Zeit des Beltane und tanzten um und über Freudenfeuer. Auch Kuhherden wurden rituell, und als symbolischer Akt der Reinigung zwischen den Feuern hin- und her getrieben. Man glaubte, dass dieses Ritual Schutz und Fruchtbarkeit im restlichen Jahr bringen würde. Die Feuer huldigten der Wärme der Sonne und ihrer Kraft, der Erde wieder Leben und Fruchtbarkeit einzuhauchen.
So war es auch nicht verwunderlich, dass sich Liebespaare ein Stück abseits der Feuer und in freier Natur liebten (miteinander schliefen – oder wie ihr es sonst noch betiteln wollt). Dieser Liebesakt galt als Hochzeit zwischen Himmel und Erde. Und Kinder die in dieser Nacht gezeugt wurden, galten als besonderes Geschenk von Mutter Natur und hatten nicht selten eine sehr Starke Verbindung zu dieser.
Wer die Nebel von Avalon oder die Wälder von Albion gelesen hat, dem dürfte dieser Brauch relativ bekannt vor kommen. Auch das in den Romanen erwähnte erscheinen des Gehörnten Gottes, in Form eines Mannes, der sich mit einem zuvor erjagten Hirschgeweih entsprechend verkleidete, ist ein Brauch, der durchaus real existierte und Teil der Beltane-Feierlichkeiten war.
Heute werden keine Kuhherden mehr durch die Feuer gejagt, oder Hirsche erlegt, denn viele Wicca haben erkannt, dass sie den Tieren dadurch mehr Angst machen, als dass es Mutter Natur gut heißen könnte und außerdem ist das Wildern in Deutschland nach wie vor verboten, selbst wenn man – wie es mit dem an Beltane erlegten Hirsch Brauch war – restlos alles von dem erlegten Tier verwertet.
Dafür hat sich ein alter walisischer Brauch durchgesetzt/erhalten: Wenn die Beltane Feuer niedergebrannt sind, so füllt man etwas Asche in ein kleines Gefäß und nimmt diese mit nach hause, um das Haus zu schützen. So manch einer streut sich noch heute ein wenig Feuerasche in die Schuhe um Unglück abzuwenden.
Wie freizügig dieses Fest gefeiert wird, hängt meist vom jeweiligen Coven ( = in etwa Gruppe von Wicca, die gemeinsam praktizieren) und der Offenheit der einzelnen Personen ab. Zu vielen Ritualen gibt es den Hinweis: „Wenn du dich wohl fühlst dabei, dann praktiziere nackt!“ ….
Ich selbst bin (noch) kein Mitglied in einem Coven, was bedeutet, dass ich größtenteils allein praktiziere. Daran ist auch nicht schlimmes. Ich könnte mir z.B. zu Beltane selbst ein kleines Feuer anzünden und drum herum tanzen oder Kerzen aufstellen und entsprechende Rituale und/oder Meditationsübungen durchführen – wenn da meine Phobie nicht wäre!
In einem früheren Beitrag zur Elementarmeditation, habe ich schon einmal auf mein Problem aufmerksam gemacht und in den Kommentaren habe ich auch erwähnt, wie ich mit dieser Phobie umgehe, nämlich offen!
Klar hat das in der Zeit, wo ich in der Schule gemobbt worden bin noch mehr Angriffsfläche geboten, da wir in der Klasse ein paar Raucherinnen hatten, die es lustig fanden vor meiner Nase mit Feuerzeugen rum zu spielen und meinen Physik/Chemie Lehrer hätte ich am liebsten in Stücke gerissen, wenn ich die Kraft gehabt hätte. Denn er hatte nichts besseres zu tun, als (trotz dem Wissen um meine Phobie) vor meiner Nase den Bunsenbrenner auf höchster Stufe an zu zünden und an unserem Tisch etwas vor zu führen – was ne ordentliche Stichflamme gab… ABER ich habe bis heute nicht aufgegeben gegen die Phobie an zu gehen!
Mit einem kleinen Erfolg, denn inzwischen kann ich Teelichter, kleine Kerzen und Räucherstäbchen selbst anzünden, ohne gleich Schweißausbrüche zu haben. 😀
Woher diese Phobie kommt, weis (mich eingeschlossen) übrigens keiner – aber es gibt ja nicht um sonst Reinkarnation und co. doch das ist ein gänzlich anderes Thema…
So das wäre mein doch recht persönlich gewordener Beitrag für heute und bin gespannt, was meine Mitstreiter so aus dem Thema machen – diesmal sollten auch alle wieder dabei sein, denke ich:
– Dark Lord
– Schakal
– Wetterschaf
– DychterFyrst
– Sebastian
– Mary
– Chelsea
– Justine