Archiv für den Tag 26. Oktober 2016

Halloween 2016: Tag 26 – Demon

halloween-banners-vector-2 - KopieWer sich nicht mit dem Wiccatum auseinander setzt, dem wird es sicher das ein oder andere Mal denken, dass unsereins Dämonen und Teufel verehrt,  beschwört und/oder ihnen Opfergaben darbietet.

Da hätten wir z.B. Baphomet. Der Ursprung dieser Gestalt liegt im Dunkeln. Angeblich soll „das Haupt des Baphomet“ von Tempelrittern angebetet worden sein – so behaupteten es zumindest die Gegner des Ordens um denen Anfang des 14. Jahrhunderts den Prozess machen zu können. Allerdings nahm die Gestalt des Baphomet erst im 19. Jahrhundert Formen an,  nämlich als der französische Okkultist Eliphas Levi, welcher btw. schon eine wichtige Rolle in der Geschichte des Tarots spielte, ihn als ziegenköpfigen Unhold mit Flügeln, zeichnete.

Es ist also auch nicht verwunderlich, dass die Kirche diesen sehr schnell als Teufel höchst selbst bezeichnete. Dabei ist er alles andere als teuflisch! Im Gegenteil, Baphomet ist ein männlicher Gott des Elements Feuer, welcher für Weisheit und Wissen steht. Laut Wiki sollen heutzutage allerdings vor allem Satanisten mit ihm arbeiten, da er in deren Vorstellung Gut und Böse, Mensch und Dämon, Frau und Mann, Mensch und Tier vereinen soll. In wie weit das stimmt, kann ich aber nicht sagen, denn ich kenne mich mit Satanismus nicht aus.

Dennoch klingt die Ansicht, dass er einige Gegensätze vereint sehr logisch für mich und das dürfte auch zu den ein oder anderen Prinzipien des Wiccatums passen. Trotzdem arbeite ich selbst kaum mit Baphomet. Ich wende mich da eher an einen, der unter den Wicca wesentlich weiter verbreitet ist. Nämlich an den gehörnten Gott Cernnunos.

Cernnunos ist Baphomet in einigen Dingen recht ähnlich. Auch er ist ein männlicher Gott des Elements Feuer und steht unter anderem für Wissen und Weisheit. Seinen Ursprung hat Cernnunos im keltischen und bereits da war er die Verkörperung purer Natur, genauer gesagt war er als gehörnter Gott der Vater aller Tiere,  und saß an der Seite der Großen Göttin/ Großen Mutter. Und diese Vorstellung hat sich bis heute gehalten.

Wie jeder der Götter des Wiccatums hat dieser Gott nicht nur helle, sondern auch Schattenseiten. So gilt er als Anführer der „wilden Jagt“, die eine Gruppe von übernatürlichen Jägern beschreibt, die über den Himmel jagen. Sie galt in vielen Teilen Europas als Vorbote für Katastrophen wie Kriege, Dürren oder Krankheiten, aber sie konnte auch auf den Tod desjenigen verweisen, der Zeuge dieser wurde. Darum gibt es auch einige, die der Meinung sind, dass Cernunnos ein Gott der Unterwelt sei. Ich persönlich sehe ihn in diesem Punkt aber eher als eine Art „Seelenwächter“.

Nebenbei erwähnt: denjenigen unter euch, die Marion Zimmer Bradleys Roman „Die Nebel von Avalon“ kennen, werden übrigens schon von ihm gelesen haben, denn die Autorin baute auch Cernunnos mit in ihre Geschichte ein.

bat_bar

Wie ihr also seht, scheint der erste Eindruck meist zu täuschen, denn Götter sind keine Dämonen, auch wenn der ein oder andere sehr stark danach aussieht und außerdem sind auch die Götter nicht perfekt, denn wie gesagt hat jeder seine Schattenseiten. Und damitschließe ich jetzt diesen Beitrag. Wie immer bin ich gespannt auf eure Beiträge und Fotos. Mit Hilfe des blauen Frosches bzw. dem Hashtag #ichishalloween16 kann ich diese übrigens leichter finden.