Halloween 2016: Tag 11 – Gravestone

halloween-banners-vector-2 - KopieSeitdem ich nicht mehr im Hamburger Raum wohne, war ich nicht mehr auf einem Friedhof und das obwohl der Friedhof hier in der Kleinstadt von uns zuhause in 20 Minuten zu Fuß zu erreichen ist. Das liegt nicht daran, dass ich nicht mehr gern über Friedhöfe spaziere, sondern weil mich die „Hausordnung“ ein wenig abgeschreckt hat. Darin steht zum Beispiel folgendes:

§5 Absatz 1:
Jede Person hat sich auf dem Friedhof der Würde des Ortes entsprechend zu verhalten und Äußerungen jeglicher Art, die sich in verletzender Weise gegen den christlichen Glauben oder die evangelische Kirche richten, zu unterlassen.

Dieser Satz ist zwar an sich nicht schlimm, macht mich aber dennoch nervös, da z.B. die beiden Ketten die ich immer trage auch schon als eine negative Äußerung gegen besagten Glauben ausgelegt werden können. Dies finde ich recht schade, aber es zeigt auch einen deutlichen Unterschied zu meinem lieb gewonnenen Ohlsdorfer Friedhof. In dessen Hausordung dieser Satz übrigens nicht drin steht.

Für den einen mag es makaber klingen, dass ich ausgerechnet einen Friedhof lieb gewonnen habe, für den anderen reines Klischee und für wieder andere schlichtweg nicht zu begreifen. Ich erwarte auch von niemandem dies zu verstehen…. außer wohl von meinem Hamster, denn er ist einer der Gründe warum dieser Friedhof etwas ganz besonderes für mich ist. Schließlich hat es während einem Friedhofspazierganges ordentlich zwischen uns gefunkt und auch von unserem ersten Date kann man behaupten, dass es auf dem Friedhof endete. Aus diesem Date heraus entstand dann die Beziehung, die in diesem Monat ihre zwei Jahre voll macht. Wenn ich so zurückdenke war selbst unser Kennenlernen vor drei Jahren, auf einem Hamburger Friedhof.

Mir fiel es schon vorher schwer in einem Grabstein etwas gruseliges zu sehen und diesen dadurch in direkte Verbindung mit Halloween zu bringen. Heute bringe ich Grabsteine und Friedhöfe tatsächlich zuerst mit Liebe in Verbindung. Sei es nun die Liebe zu meinem Hamster oder die Liebe die trauernde Menschen für verstorbene empfanden. Auf dem Ohlsdorfer Friedhof erkennt man häufig an älteren Gräbern, die Liebe zum Detail und auch wunderschön gestaltete „Pärchengräber“ konnte ich dort entdecken. Ja stellenweise haben Verstorbene Tierbesitzer ihre Lieblinge ebenfalls dort vergraben lassen. Dies wiederum erinnert mich an einen Blogeintrag von Dark Lord, mit dem Titel „Nachruf„, welchen ich letzte Woche las.

Fest steht auf jeden Fall das der Tod, welcher auf solch einem Friedhof allgegenwärtig ist, nicht immer etwas schlechtes ist, das wir uns gerade im Oktober klar werden sollten, das alles vergänglich ist und das wir dankbar sind. Dankbar für das was wir bis hier hin erreicht haben, dankbar für die Begleitung die uns bereits verstorbene gaben, als diese noch am Leben waren und dankbar dafür von Mutter Natur die Chance bekommen zu haben auf dieser Erde zu wandeln.

bat_barAuch wenn der heutige Blogeintrag zum Schluss etwas melancholisch geworden ist, so würde ich mich doch über eure Beiträge freunen, egal ob als Kommentar, eigenen Blogeintrag oder Foto mit dem Hashtag #ichishalloween16

Über ichigo_komori91

Ich bin ein nähbegeistertes Etwas, zeichne, male und schreibe gern Gedichte und Songtexte. Außerdem habe ich ein großes Interesse an der Japanischen Sprache und Kultur. Ich liebe und lebe mit der Natur, auch wenn diese mich mit Knoblauch- und Sonnenallergie straft ;)

Veröffentlicht am 11. Oktober 2016, in Challenge, Halloween, Persönliches. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. Ein Kommentar.

  1. Ich mag Friedhöfe auch sehr gerne. Ich war vor ein paar Wochen in Leipzig. Der schönste Friedhof mit tollen Krypten die ich jeh gesehen habe. Es ist wie mit sugar skulls und Totenköpfen sie sind ganz und gar nicht negativ. Sie erinnern nur an sie Endlichkeit unseres irdischen daseins in diesem Leben. Und Ehren die Toten. Friedhöfe haben etwas ruhiges, besinnliches. Durchaus auch etwas trauriges, was aber an den Energien die die lebenden dorthin bringen liegt, nicht an den Toten.

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